„Ich bin der Wald, ich bin ur-alt, Ich hege den Hirsch, ich hege das Reh, Ich schütz´ Euch vor Sturm, ich schütz euch vor Schnee, Ich wehre dem Frost, ich wahre die Quelle, Ich hüte die Scholle; ich bin immer zur Stelle! Ich bau´ Euch das Haus, ich heiz´Euch den Herd- Darum, Ihr Menschen, haltet mich wert! (Wandspruch aus dem 17. Jahrhundert an einem niedersächsischen Bauernhaus, aus „Das kleine Waldbuch“, Rolf Dircksen, 1957)
Wälder sind sensible Ökosysteme und stellen reichlich Futterquellen und Habitate zur Verfügung, was die Artendiversität maßgeblich fördern kann.
Bäume haben auch in der Vergangenheit schon immer den Menschen inspiriert - sei es als Symbol seiner eigenen Existenz oder als Abbild von ihn umgebenden Mythen und Legenden. Sie entfalten sich in ihrer schönsten Gestalt auf dem relativ kleinen Fleckchen Erde, das Ihnen die Natur bietet. Ihr Leben ist mit einigen einfachen Dingen möglich: Erde (mit Laubstreuorganismen), Wasser und Luft. Bäume leben gerne in Gemeinschaften und bilden hier komplexe Netzwerke aus. Sie unterstützen sich gegenseitig, leiden, wenn ein Partner von Ihnen stirbt oder gefällt wird oder wenn ihre Rinde in der Sonne verbrennt (z.B. wenn um sie herum zu stark gerodet wurde). Nun kann der Leser entgegen, dass dies nach einer Vermenschlichung klingt. Wenn man sich jedoch mit der Pflanzenphysiologie im wissenschaftlichen Sinne beschäftigt, dann kann man nur staunen, welche unglaublichen und fantastischen Eigenschaften Bäume und Pflanzen tatsächlich aufzeigen. In diesem Zusammenhang ist die nicht zu unterschätzende Rolle von naturnahen Waldflächen und größerem Baumbestand als Klimaregler (Co2-Abbau), als Wasserspeicher und -filter (z.B. für unsere Trinkwasserquellen), als Luftschadstofffänger, als Erosionsschutz und Bodenstabilisator (Schutz der Bodenfunktionen als Standort für Kulturpflanzen und Standort für die natürliche Vegetation), sowie als Erhalter des Artengleichgewichtes und zudem sogar als Stabilisator für den landwirtschaftlichen Ertrag zu vergessen.
Die meisten Tiere des Waldes findet man am Boden und in der obersten Bodenschicht. So leben manche Lebewesen ihr gesamtes Leben im Boden oder der Streuauflage. Manche Tiere nutzen den Boden für Ihre Baue oder als Nahrungsquelle, wie z.B. Spitzmäuse oder Eichhörnchen. Andere Säugetiere und Vögel bewegen sich frei zwischen allen Vegetationsschichten, meist bevorzugen sie jedoch eine bestimmte Zone. In diesen Zonen hat man oftmals die Chance sie hervorragend beobachten zu können.
„O Täler weit, o Höhen, O schöner, grüner Wald, Du meiner Lust und Wehen, Andächt´ger Aufenthalt! Da draußen, stets betrogen Saust die geschäft´ge Welt, Schlag noch einmal die Bogen Um mich, du grünes Zelt!“
(Joseph von Eichendorff)
Mischwälder sind vielfältige und ökologisch wertvolle Lebensräume, die den Klimawandel mildern, da sie effektiver und länger Kohlendioxid speichern.
Der Wald als Naturerlebnis und Erholungsgebiet
Entdecken Sie die faszinierenden Baumpersönlichkeiten und eine reiche Artenvielfalt in den Wäldern von Lauterstein!
In den manches Mal hektischen Zeiten des Alltags fühlen sich manche Menschen von der Natur entkoppelt und streben daher als Ausgleich eine vollkommene Entspannung in der Natur an. Diese finden einige Menschen z.B. in einem naturnahen Wald. In der nach Wald duftenden Umgebung, in der Ruhe, den sanften Geräuschen, den Licht- und Schattenspielen, den Tier- und Pflanzenbeobachtungen u.v.m. Das dies nun tatsächlich u.a. mit dem sogenannten „Waldbaden“ zu einem Trend wurde, überrascht nicht, weiß man doch inzwischen aus wissenschaftlichen Studien, dass der achtsame Aufenthalt im Wald helfen kann Stress abzubauen und die körperliche Regeneration und das Immunsystem nachweislich zu stärken. Darauf deuten auch eine wissenschaftliche Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin und die Studien von Professor Qing Li oder Prof. Yoshifumi Miyazaki hin.
Ein naturnaher Wald kann uns jedoch nur dann tatsächliche Entspannung schenken, wenn er als ein intaktes Biotop mit einer regen Artenvielfalt existiert und erhalten wird.
Eine wunderschöne Biotopinsel, der Wald der Schlosshalde/Bräuhalde, Teile der Pfingsthalde in Lauterstein (zugehörig zum FFH-Gebiet Albtrauf Donzdorf-Heubach), hat kürzlich den Besitzer gewechselt und wird nun mithilfe von Spendengeldern von der Heinz Sielmann Stiftung gepflegt und einer natürlichen Entwicklung zugeführt. Die Wanderwege, wie z.B. der bekannte Albsteig, die „Blicklestour“ und der Albtraufgängerweg werden auch in Zukunft in diesem Wald Bestand haben und die naturnahe Umgebung diese schönen Wander- und Erholungswege bereichern können.
„In den Wäldern sind Dinge, über die nachzudenken man jahrelang im Moos liegen könnte.“ (Franz Kafka)
Entdecken Sie selbst die faszinierenden Baumpersönlichkeiten in den Wäldern von Lauterstein,
die auch in der Vergangenheit schon immer den Menschen inspiriert haben, sei es als Symbol seiner eigenen Existenz oder als Abbild von ihn umgebenden Mythen und Legenden.
Es gibt Menschen, die Bedenken haben, dass ein Wald eine gefährliche Umgebung ist. Peter Wohlleben formulierte dazu Folgendes:
„Im Wald passiert viel weniger als in der Stadt.“
Wenn Sie den Wald in Lauterstein betreten, bewegen Sie sich bitte respektvoll den Pflanzen und den Tieren gegenüber und genießen Sie das intensive Naturerleben.
In einem Naturwald mit viel Altholz kann es in besonderen Situationen zum Herabfallen von Ästen oder auch Bäumen kommen. Bitte beachten Sie dies – es ist ein natürlicher Vorgang, der Sie unter den oben geschilderten Umständen jedoch in Gefahr bringen kann.
Diese sog. Verkehrssicherungspflicht (VSP) ist gesetzlich nicht geregelt. Sie wird aus der allgemeinen Schadensersatzpflicht abgeleitet. Der Waldbesitzer hat eine gewisse Vorsorgepflicht um Gefahren von Dritten abzuwenden!
Aber innerhalb von Waldbeständen gibt es keine Sicherungspflichten für von Bäumen ausgehende Gefahren.
Es gilt das freie Betretensrecht zum Zwecke der Erholung auf eigene Gefahr!
Auch der Waldweg ist Wald im Sinne des Gesetzes, Selbstschutz steht im Vordergrund; Waldbesucher müssen auf (niedrigen) Standard und typische Gefahren des Waldes eingestellt sein.
Deshalb: Bewegen Sie sich stets aufmerksam im Wald. An Sturmtagen oder bei großen Schneemengen verschieben Sie Ihren Gang durch den Wald.
Nichts ist für mich mehr Abbild der Welt und des Lebens als der Baum.
(Christian Morgenstern)
„Glücklich der Mensch, der Bäume liebt, besonders die großen, freien, die wild wachsen an der Stelle, wo die unendliche Kraft sie gepflanzt hat, und die unabhängig geblieben sind von der Fürsorge der Menschen.“ (Prentice Mulford)